DESIGN & TREND
[Nachrichten vom Milano Salone 2024] Bericht über Designtrends
2024/06/10
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Die 62. Ausgabe des Salone del Mobile.Milano (im Folgenden: Milano Salone) fand im April dieses Jahres in Mailand, Italien, statt.
Mit insgesamt 370.824 Besuchern – der höchsten Zahl seit der COVID-19-Pandemie – und einem Anteil von über der Hälfte internationalen Gästen zeigt die Messe das weltweite Interesse an den aktuellen Trends im Bereich Interior Design.
Als weltweit größte Veranstaltung für Innenraumgestaltung, auf der zahlreiche neue Produkte vorgestellt wurden, möchte ich Ihnen hier einen Einblick in ausgewählte Exponate geben, die mir besonders aufgefallen sind – sowie in die Atmosphäre vor Ort.
Materialmix: Gut anpassbar für den japanischen Markt
Wie schon im Vorjahr war auch diesmal der Trend des Materialmixes deutlich präsent: Verschiedene Materialien werden miteinander kombiniert, um einem Raum lebendige Kontraste zu verleihen. Materialkombinationen, die nicht miteinander konkurrieren, vermitteln ein angenehmes Gefühl von Ruhe und Ausgewogenheit – Eigenschaften, die sich gut auf den japanischen Markt übertragen lassen. Im Folgenden stelle ich Ihnen meine drei Favoriten vor:

Flexform

Flexform
Beginnen wir mit Flexform.
Flexform setzte auf eine Kombination aus Kalkstein und Eiche, die für Wände und Böden der Ausstellungsfläche verwendet wurde – ein Hintergrund, der die präsentierten Möbel ideal zur Geltung brachte.
Auch auf der Cersaie, der Keramikmesse in Bologna im September 2023, standen genau diese Materialien im Mittelpunkt. Kalkstein gilt als vielversprechendes „Post-Mörtel“-Material – also als Alternative zu herkömmlichen Spachtel- oder Putzlösungen – und unterstreicht den Charme neuartiger Möbelstücke.
Die Verbindung von Kalkstein und Eiche ist zudem ein zentrales Gestaltungsmerkmal des bei japanischen Konsumenten beliebten Japandi-Stils und trägt maßgeblich zu einer ruhigen, harmonischen Raumwirkung bei.
Cersaie 2023 Trendbericht verfügbar.
Als nächstes werfen wir einen Blick auf den neuen Tisch von B&B, der eine Glasplatte mit Tischbeinen aus weißem Marmor kombiniert.
Beide Materialien vermitteln ein Gefühl von Reinheit und schaffen eine aufgeräumte, klare Raumwirkung. Die sorgfältige Gestaltung der Tischbeine wird durch die schlichten, zurückhaltenden Materialien besonders betont.

B&B

Boffi
Zum Schluss werfen wir einen Blick auf Boffi.
Diese Küche kombiniert eleganten, matt-schwarzen Marmor mit Eschenholz mit ausdrucksvoller Maserung.
Auch wenn diese Kombination auf den ersten Blick kraftvoll erscheint, entsteht durch das ausgewogene Verhältnis von Holz- und Steinelementen ein harmonisches Gesamtbild.
Indem die auffällige Holzmaserung gezielt reduziert und der Anteil der ruhigen Steinflächen vergrößert wird, lässt sich eine moderne und zugleich eindrucksvolle Küchenlandschaft schaffen.
Fuorisalone: Japanische Designer im Rampenlicht
Auch die Fuorisalone, die parallel zur Messe in Mailand stattfand, zeichnete sich durch eine ebenso lebendige und dynamische Atmosphäre aus. Besonders präsent waren japanische Designer – und hier möchte ich Ihnen insbesondere das zeitgenössische Designstudio we+ aus Japan vorstellen.

Straordinaria
Zunächst werfen wir einen Blick auf eine Installation mit einem eindrucksvollen Farbverlauf.
„Straordinaria“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von we+, der italienischen Küchenmarke Elica und der modernen Kunststiftung Fondazione Ermanno Casoli.
In Küchen begegnen sich unterschiedliche Temperaturzonen – die Kälte des Wassers, die Hitze des Feuers und die durch das gemeinsame Essen entstehende, menschliche Wärme. Diese Arbeit bringt das Ineinandergreifen und die Wandlung dieser Lufteinflüsse auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck.
Ausgestellt wird sie im barocken Innenhof des Palazzo Litta, der vor über 260 Jahren erbaut wurde.
Das sanfte Hin- und Herschwingen der Installation im Luftstrom des Hofes symbolisiert eindrucksvoll die Veränderung und das Fließen der Luft und lässt den nahenden Frühling spürbar werden.
Die leuchtende und farbenreiche Darstellung wurde hoch gelobt und erhielt eine „Special Mention“ der Medienpartner im Rahmen der Fuorisalone Awards 2024.

Als Nächstes richten wir den Blick auf WONDER POWDER – ein gemeinsames Projekt von we+ und dem traditionsreichen, in Kyoto ansässigen Hersteller von Analyse- und Messtechnik Shimadzu.
In diesem Projekt wurden zwei unterschiedliche Zugänge zur Bewegung von Pulver verfolgt: ein „logischer“ Ansatz unter Einsatz der Analysegeräte von Shimadzu sowie ein „sensibler“ Ansatz, der Intuition und Subjektivität in den Vordergrund stellt.
Das Ergebnis ist eine zweijährige Forschungsarbeit zur ästhetischen Wirkung von mit Wasser vermischtem Pulver – wie auf dem gezeigten Foto sichtbar.
Einige der Werke können vom Publikum selbst in Bewegung versetzt werden, sodass die Betrachtenden mit eigenen Händen und Augen ihre ganz persönliche Vorstellung von Schönheit erleben und gestalten können.

WONDER POWDER

Hokuto Ando, Mitgründer von we+
Nicht aus den Augen verlieren: Milano Salone

Eindrücke vom Fiera-Gelände

Eindrücke von den Straßen
Das waren die besonders bemerkenswerten Trends, auf die ich Sie im Rahmen des Milano Salone 2024 aufmerksam machen wollte.
Neben den hier vorgestellten Entwicklungen gab es zahlreiche weitere vielversprechende Tendenzen, die bereits jetzt auf kommende Strömungen hinweisen.
Dieser Bericht zeigt nur einen kleinen Ausschnitt – wenn Sie tiefer in die Themen einsteigen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
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